Samstag: Da das Wetter nicht mehr so gut ist, beschliessen wir, einen Tag früher in den Süden runter zu fahren. Unser Ziel ist Ystad, wir haben einen (vermeintlich) schönen Campingplatz im Campingführer gefunden. Nach 288 km kommen wir gegen Abend in Ystad an. Der Campingplatz ist schön gelegen. Unweit vom Meer und in einem Pinienwald. Leider beginnt es just in dem Moment zu regnen, wo wir auf den Platz fahren. Vor uns warten schon mehrere Wohnmobile und Autos. Wir haben Pech, der ganze Platz ist ausgebucht, man bietet uns einen Platz auf dem Parkplatz an und vertröstet uns darauf, dass es morgen auf jeden Fall wieder freie Plätze gibt. Uns bleibt nicht viel anderes übrig, als dieses Angebot anzunehmen. Wir sind alle müde von der Fahrt und können uns nicht vorstellen, nochmals eine Stunde im Auto zu verbringen auf der Suche nach einem anderen Platz. Diesen Entscheid werden wir noch ein paarmal bereuen heute Abend und diese Nacht. Es stellt sich heraus, dass heute eine Riesensause stattfindet. Ein Festzelt steht und die Leute kommen in Scharen. Hierbei ist zu erwähnen, das Festzelt steht ca. 10 Meter neben unserem Parkplatz. Mittlerweile kübelt es was das Zeug hält und warm ist es auch nicht mehr. Wir machen uns Pasta und Gemüse und essen zum zweiten Mal in diesen Ferien im Wohnwagen. Danach beginnt das Fest, es spielt eine Live-Band Rock and Roll. Die Musik wäre gar nicht mal so schlecht, leider kann der Sänger nicht wirklich singen. Und es ist so laut, dass unser Wohnwagen vibriert und wir uns allesamt mit Oropax die Ohren stopfen müssen. Und noch dann ist es zu laut. Aufgrund der grossen Müdigkeit der Mädels schlafen sie troz diesem ohrenbetäubenden Lärm relativ rasch ein. Derweil wir Eltern es uns im WoWa gemütlich machen und in unsere Bücher versinken (ja, ihr habt richtig gelesen, sogar unser Chrigel liest ein Buch…). Etwas vor Mitternacht fallen auch uns allmählich die Augen zu und obwohl die Party noch in vollem Gange ist, machen wir uns bettfertig. Doch solange diese Musik spielt, ist nicht ans Schlafen zu denken. Wir haben sogar das Gefühl, dass es je länger je lauter wird. Um Mitternacht wird der Höhepunkt erreicht und nach ein paar Zugaben ist es plötzlich still. Und wir fallen in unsere wohlverdienten Träume.
Sonntag: Die letzte Nacht hat ihre Spuren hinterlassen, es regnet noch immer und wir wollen nur weg von diesem Campingplatz. Wie gesagt, bei schönem Wetter wäre es hier auf jeden Fall wunderschön, so aber eher trostlos. Wir beschliessen, nach Malmö weiterzufahren. Wir haben einen schönen Campingplatz in der Nähe der Stadt ausgemacht und nach Malmö sind es nur 60 km. Kurz nach Mittag treffen wir in Malmö ein. Der Platz ist gross und hat noch genügeng freie Plätze. Es ist zwar der teuerste Campground bisher, das nehmen wir jedoch für ein bisschen Ruhe in Kauf J. Es hat einen riiiiiiesengrossen Spielplatz, welchen die Mädels sofort erkunden. Ausserdem hat es auch noch ein Sprungkissen und die sanitären Anlagen sind neu und sehr schön und sauber. Nachdem wir eingerichtet sind und der Regen nachgelassen hat, machen wir uns mit den Fahrrädern auf ans Meer. Von hier aus hat man einen super Blick auf die Brücke, welche Malmö mit Kopenhagen verbindet. Auf dem Fahrradweg, welcher am Meer entlang geht und mit Rückenwind fahren wir in Richtung Hafen und Stadt. Die vielen Fahrradwege hier in Schweden sind echt toll, überall gibt es sie, egal ob in einer Grossstadt wie Malmö oder Stockholm oder in einem kleinen Ferienort. Wir machen halt um den Skatern von Malmö bei ihren Stunts zu zu sehen und finden weiter vorne sogar noch einen Fischladen, wo wir uns mit frischem Fisch eindecken. Dieser wird anschliessend zuhause gleich zubereitet. In Folie gepackt, mit Knoblauch, Kräutern und Olivenöl verfeinert, mmmhhh.. da schlingt sogar Levana ohne zu Meckern einen ganzen Fisch herunter. Auch heute haben die Mädels wieder „Freunde“ gefunden. Andri und Gian aus Aefligen sind auf demselben Campingplatz wie wir. Sie wollen alle zusammen vorne in der Bar den Final der Fussballweltmeisterschaft auf Grossleinwand sehen und so machen wir uns auf den Weg in die Bar. Dabei lernen wir die Eltern der beiden Jungs kennen und verbringen alle zusammen einen gemütlichen Abend beim Fussball schauen. Es tut gut, sich wieder mal mit Leuten auf Berndeutsch zu unterhalten. Das Finalspiel ist eher weniger spannend bis auf ein paar wenige Ausnahmen, aber zumindest haben (aus meiner Sicht) die Richtigen gewonnen! Die Mädchen halten bis zum Schluss durch und kommen somit erst um kurz vor Mitternacht ins Bett.
Montag: Da es gestern spät wurde, wird heute wiedermal ausgeschlafen. Und hätte nicht der Regen ununterbrochen und wie Hammerschläge auf unser Wohnwagen gedonnert, wären wir wohl auch nicht schon um viertel vor Zehn erwacht. So aber stehen wir auf und frühstücken gemütlich. Das Wetter macht uns gaaaar nicht an rauszugehen. Es regnet echt wie aus Kübeln. Und keine Besserung in Sicht. Deshalb gehen wir es sehr langsam an. Wir vertreiben uns die Zeit im Vorzelt und WoWa mit Spielen und Lesen. Endlich, etwas nach drei Uhr nachmittags lichtet sich der Himmel etwas und wir beschliessen, uns doch noch auf nach Malmö zu machen. Mit dem Auto fahren wir zuerst zur Chokladfabrik von Malmö. Ganz in der Nähe finden wir einen Parkplatz. Die Fabrik selbst bekommen wir zwar nicht zu Gesicht, da man sich für Führungen anmelden muss und wir natürlich zu spät sind, wir genehmigen uns aber im kleinen Café eine heisse Schokolade und essen dazu feine Schokomandeln. Danach machen wir uns zu Fuss auf den Weg in die Innenstadt. Überall hat es Fussgängerzonen, durch die man flanieren kann. Bei einigen „butiken“ machen wir etwas länger Halt. Die Stadt Malmö gefällt uns auf Anhieb. Es ist kleiner und übersichtlicher als Stockholm, hat einen wunderbaren Charme, viele pittoreske Gässchen und eine wunderschöne Altstadt. Wir sind froh, haben wir diesen Abstecher noch gemacht und essen schlussendlich auf einem kleinen Platz voller Restaurants eine feine Pizza bevor’s dann mit dem Bus zum Auto und mit dem Auto wieder zum Campingplatz geht. Nach einer warmen Duschen geht’s ab ins Bett. Morgen um 13 Uhr startet unsere Fähre nach Sassnitz, da müssen wir wieder früher aufstehen, wenn wir vorher noch alles abbauen und einräumen müssen.
Die letzten Fotos aus Schweden: